Viele Bibliotheken haben ja inzwischen eine Fanpage und ich denke, in diesem ganzen Netzwerke-Dschungel ist das auch eine kluge Entscheidung. Facebook verbindet angenehm alle Vorteile, die eine Bibliothek aus diesen Angeboten ziehen kann: Informationen an den Kunden bringen, kurzfristig informieren, Kommunikation mit Kollegen pflegen und letztlich einen niedrigschwelligen Austausch mit den Kunden anbieten.
Dass das gelingen kann zeigt die Fanpage der Mediothek Krefeld. Die Posts sind eine sicherlich wohl durchdachte Mischung aus ritualisierten Meldungen (Sonnenaufgangsservice, Freitagsschaaf, Donnerstagspuzzel), Veranstaltungstipps und Eindrücken aus dem Arbeitsalltag. Man findet die Gesichter der Bibliothek (die Karo-Boys, die Gaming-Gruppe) immer wieder, hat tatsächlich das Gefühl, die Mediothek besser kennenzulernen. Und: kaum ein Post bleibt unkommentiert!
Auch die Posts der Stadtbibliothek Wien werden fleißig kommentiert. Auch wenn diese eine andere, stärker „dienstliche“ Ausrichtung haben und sich mehr auf Bestandsbeispiele konzentrieren (der neue Asterix).
Wissenschaftliche Bibliotheken scheinen es da im Übrigen schwerer zu haben. Die Bibliothek der Hochschule Augsburg beispielsweise postet fleißig mit medialem Schwerpunkt, erhält aber kaum einen Kommentar. Der Infogedanke steht stark im Vordergrund 🙂
Die Schwierigkeiten der realen Welt, neue Kundengruppen anzusprechen, bestehen in der digitalen Welt allerdings sicherlich genauso. Vielleicht sogar um einiges mehr, da der Freund eines Freundes eines Freundes meiner Bibliothek durchaus mal in Barcelona sitzen kann. Und im Zweifel wenig Interesse daran hat, sich über Dinge auszutauschen, die das Oberhausener Bibliothekswesen bewegen.